Unterstützung und Hilfe
In diesem Kapitel finden Sie Beispiele der verschiedenen Hilfeleistungen, die professionelle Akteure und Organisationen der Zivilgesellschaft anbieten. Opfer von terroristischen Straftaten haben ein Recht auf Unterstützung direkt nach dem Anschlag und so lange, wie dieses notwendig ist. Allen, die von einem schweren Vorfall betroffen sind, soll Krisenunterstützung angeboten werden, was ein akuter Einsatz ist und womit bezweckt wird, schwere psychosoziale, psychosomatische und soziale Konsequenzen zu mildern sowie die Fähigkeit des Menschen zu stärken, das eigene Leben zu bewältigen.
Die schwedische Behörde für Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement, MSB, trägt die Verantwortung für Fragen über die Krisenbereitschaft und koordiniert Akteure, die Unterstützung und Information in einer Krisensituation geben können. Auf deren Website krisinformation.se kann Information veröffentlicht werden, wenn ein besonderes Krisenzentrum geöffnet wird, um Unterstützung und Hilfe im Zusammenhang mit dem aktuellen Vorfall anzubieten. Dort finden Sie auch Information über andere Hilfeleistungen von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Unterstützung und Hilfe für Betroffenen
Hier sind einige Beispiele der Organisationen, die medizinische Versorgung und Unterstützung anbieten können:
Arbeitgeber
Arbeitgeber sollen Mitarbeitern, die Tatopfer an ihrem Arbeitsplatz geworden sind, Krisenhilfe über beispielsweise die betriebliche Gesundheitsförderung anbieten. Wenden Sie sich an Ihren Vorgesetzten oder die Personalabteilung, um zu erfahren, was an Ihrem Arbeitsplatz gilt.
Bereitschaftsdienst Mitmensch
Jourhavande medmänniska, der Bereitschaftsdienst Mitmensch, ist ein gemeinnütziger Verein, der eine Hotline und einen Chat für Gesprächsbedürftige bereithält.
BRIS
BRIS - Barnens rätt i samhället, das Recht des Kindes in der Gesellschaft, ist eine Organisation für Kinder und Jugendliche. Wenn Du unter 18 Jahre alt bist, kannst Du 116 111 anrufen, um mit einem Berater zu sprechen. BRIS bietet auch auf andere Weise professionelle Unterstützung an, zum Beispiel per E-Mail und Chat.
Gesundheits- und Krankendienst
Sie können den Gesundheits- und Krankendienst über Ihr Gesundheitszentrum oder eine Notaufnahme erreichen. Wenn Sie ärztliche Hilfe oder Unterstützung benötigen, können Sie auch 1177 Vårdguiden besuchen oder 1177 anrufen, um sich beraten zu lassen.
Glaubensgemeinschaften
Glaubensgemeinschaften haben viel Erfahrung, Menschen in schwierigen Zeiten zusammenzubringen und in Trauer und Krisen zu helfen. Die Schwedische Kirche hat ein SOS-Telefon und bietet auch persönliche Beratungen mit einem Priester oder Diakon an. Auf der Website von Svenska kyrkan, der Schwedischen Kirche, finden Sie Kontaktinformationen zu Gemeinden im ganzen Land. Auf der Website der Behörde Myndigheten för stöd till trossamfund - Schwedisches Amt für die Unterstützung von Glaubensgemeinschaften - finden Sie Kontaktangaben von Glaubensgemeinschaften in Schweden, die staatliche Unterstützung erhalten.
Opferhilfeeinrichtungen in Schweden
Brottsofferjouren Sverige, die Opferhilfeeinrichtungen in Schweden, vermitteln Information und geben Tatopfern, deren Angehörigen und Zeugen mitfühlende Unterstützung. Auf der Website von Brottsofferjouren Sverige finden Sie Information, an wen Sie sich wenden können. Die Opferhilfeeinrichtungen haben auch eine nationale Helpline, die Sie erreichen, indem Sie 116 006 anrufen. Über den Service „Support in Ihrer eigenen Sprache" ist die Hilfe in mehreren Sprachen verfügbar.
RFSL
RFSL, der Zentralverband der Rechte der Homosexuellen, Bisexuellen und Transpersonen, hat eine Helpline für LBTQ-Personen, die Drohungen und Gewalt ausgesetzt waren.
Schwedische Rote Kreuz
Röda korset, das Schwedische Rote Kreuz bietet Krisenunterstützung im Zusammenhang mit schweren Vorfällen an.
Soziale Dienst
Der soziale Dienst hat die Aufgabe, Opfern von Straftaten und deren Angehörigen Unterstützung und Hilfe anzubieten. Sie erreichen den sozialen Dienst über die kommunale Verwaltung an Ihrem Wohnort. Auf der Website des schwedischen Verbandes der Kommunen und Regionen, skr.se, finden Sie die Kontaktdaten aller schwedischen Kommunen.
Versicherungen
Versicherungen können in gewissen Fällen Krisenunterstützung anbieten. Dann müssen Sie nicht selbst die Kosten für die Unterstützung tragen. Untersuchen Sie, was für Sie oder Ihre Versicherungsgesellschaft gilt.
Vielleicht benötigen Sie Hilfe
Menschen aus Ihrem Umfeld, Angehörige und Freunde, können auf vielfältige Weise helfen. Was als schwierig erscheint, kann leichter zu bewältigen sein, wenn Sie mit jemandem sprechen, mit dem Sie sich sicher fühlen. Vielleicht benötigen Sie die Hilfe der Menschen in Ihrer Umgebung bei praktischen Dingen, wie dem Bezahlen von Rechnungen oder der Kontaktaufnahme mit den Behörden, wenn Sie das derzeit nicht selbst schaffen.
Es gibt in Stockholm, Göteborg, Malmö, Örebro, Sundsvall, Umeå und Luleå besondere Gruppen für psychologische und soziale Betreuung, genannt POSOM-Gruppen. Die Zusammensetzung der POSOM-Gruppen kann variieren, umfasst aber oft Vertreter der sozialen Dienste, Gesundheitsfürsorge, Polizei, Schulen und gemeinnützigen Organisationen sowie einen Priester und einen Diakon.
Auf der Website des Staatlichen Amtes für Kriminalitätsopfer finden Sie die Kontaktdaten von Akteuren, die verschiedene Formen der Unterstützung und Hilfe anbieten. Dort finden Sie auch die Broschüre „Wenn Sie Opfer einer Straftat sind", die in 14 verschiedenen Sprachen erhältlich ist.
Unterstützung für Hinterbliebene
Wenn Sie Angehöriger einer Person sind, deren Tod die direkte Folge eines Terroranschlages ist, haben Sie ein Recht auf Unterstützung direkt nach dem Ereignis und so lange, wie dieses notwendig ist. Es gibt mehrere Organisationen, die Trauerhilfe und praktische Hilfe anbieten, zum Beispiel:
BRIS
BRIS - Barnens rätt i samhället, das Recht des Kindes in der Gesellschaft, hat eine Telefonnummer für Erwachsene, um Unterstützung, Information und Beratung zu bekommen, wie sie mit Kindern reden können. Das BRIS-Erwachsenentelefon erreichen Sie unter der Rufnummer 077 - 150 50 50.
Efterlevandeguiden
Im Efterlevandeguiden, dem Leitfaden für Hinterbliebene, findet man Ratschläge und praktische Informationen, die Angehörigen im Zusammenhang mit dem Tod einer nahestehenden Person helfen können.
Glaubensgemeinschaften
Glaubensgemeinschaften haben viel Erfahrung, Menschen in schwierigen Zeiten zusammenzubringen und in Trauer und Krisen zu helfen. Die Schwedische Kirche und viele Glaubensgemeinschaften können Unterstützung bei Trauer anbieten, zum Beispiel durch Gespräche und Gruppen zur Trauerbearbeitung. Auf der Website der Schwedischen Kirche finden Sie die Kontaktangaben der Gemeinden im ganzen Land, und auf der Website des schwedischen Amtes für die Unterstützung von Glaubensgemeinschaften finden Sie Kontaktangaben von Glaubensgemeinschaften in Schweden, die staatliche Unterstützung erhalten.
Opferhilfeeinrichtungen in Schweden
Brottsofferjouren Sverige, die Opferhilfeeinrichtungen in Schweden, kann Angehörige über ihre Hotline mit der Telefonnummer 116 006 in mehreren Sprachen unterstützen.
RAV, die Landesorganisation für Angehörige von Mordopfern
RAV, die Landesorganisation für Angehörige von Mordopfern, setzt sich dafür ein, dass die Gesellschaft den Angehörigen von Personen, die durch eine Straftat getötet wurden, eine bessere Unterstützung anbietet. Man arrangiert Angehörigentreffen, wo Menschen in Trauer mit anderen Personen in derselben Situation sprechen können.
Kriseninterventionszentren
Kriseninterventionszentren können nach Ereignissen eingerichtet werden, die als Terroranschlag behandelt werden. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können den betroffenen Personen und deren Angehörigen, Zeugen und Hinterbliebenen Information und Unterstützung geben.